Open Space
„‚Do you want to stay in your hometown, where you was born?‘ (sic!) Ein Album, das eine solche Frage stellt, ist kein einfaches. Nichts, was man beim Abwaschen nebenbei laufen lässt. Dieses Album verdient des Hörers volle Aufmerksamkeit.
Denn The Moonband bietet nicht nur ein paar Liedchen an, sondern Auswege. Auswege aus der schlechten Laune am Montagmorgen, Auswege aus dem alltäglichen Ärger mit all den Ignoranten um einen herum, Auswege überhaupt aus der ganzen Misere, die das Leben manchmal zu sein entscheidet. ‚… Open Space‘ verhilft zu der erlösenden Erkenntnis: ‚Things are so different / They all get one if you just go far enough.‘
Aufbruch, möglichst zügig, der Drang des Entkommens und von ganz weit weg die große Perspektive einzunehmen, das ist das Thema des Albums. The Moonband, nomen est omen, schlägt dafür den längstmöglichen Weg ein: mehrere tausend Kilometer steil nach oben. Das hört man der Musik nicht unbedingt an, sie hat nichts Sphärisches an sich. Folk, Americana, Blues, alles akustisch gehalten – das ist doch äußerst bodenständig und geerdet. Was sie mit dem Traum von der Mondreise gemeinsam hat? Na, der Reisende sieht sich schließlich mit der Frage konfrontiert, was er macht, wenn ihm unterwegs der Sprit ausgeht. Deswegen plädieren Eugen Mondbasis (ja, das Konzept ist allumfassend) und Co. nicht etwa für die unbedingte Mitnahme eines Handtuchs, sondern einer Akustikgitarre. Zur größtmöglichen Unterstützung sind im Booklet die Tabs und Akkorde sämtlicher Songs abgebildet.
Dann kann es losgehen. Und wer sich doch für’s Hierbleiben entscheidet: Wenn bald jeder die Lieder der Moonband spielen kann, ist jede Lagerfeuerrunde gerettet.“
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