Albumkritik
Die „Moonband“ spielt auf ihrem neuen Album wundervolle alte Songs
Ein Album, ein Adjektiv: Mal kommen die fünf Münchner auf ihren CDs als „Sensational Moonband“ daher, dann als „Incredible Moonband“. Diesmal ist sie gleich magisch, die „Magical Moonband“.
Für „Back in Time“ haben sie sich auf einem fliegenden Teppich auf eine Zeitreise gemacht, um ihre alten Songs neu zu beleben. In geografischer Hinsicht hat sie der Teppich im Bayerischen Wald abgeliefert: Da haben sie ein Live-Album mit Cover-Songs aufgenommen.
Die drei Musiker und zwei Musikerinnen spielen ausschließlich mit akustischen Instrumenten, darunter Bouzouki und Mandoline, drei von ihnen singen, oft mehrstimmig – und all das hervorragend. Das Ergebnis ist in manchen Momenten oft tatsächlich: magisch. Zum Beispiel ihre Version des „I Am Kloot“-Songs „Proof“. Den spielen die Mondmenschen langsamer und zurückgenommener als im Original, ihr Harmoniegesang ist wundervoll, und so führen sie den Song in eine ganz andere, weitere, schönere Sphäre.
Die umgekehrte Richtung schlagen sie bei „Ring Them Bells“ ein, einem von Bob Dylans größten Songs. Dem nehmen sie die sakrale Schwere und machen ihn zum flotten, leichten Folksong. Dylan gibt’s noch zwei Mal: „As I Went Out One Morning“ erinnert sehr an Miro Bilottes Version, bei „You Ain’t Goin‘ Nowhere“ vertauscht die Moonband zwei Paralleltonarten, und mit diesem einfachen Mittel bekommt der tausendfach gespielte Klassiker einen neuen Dreh.
Außerdem spielt die Band Songs unbekannterer angelsächsischer Folk-Songwriter wie Tim O’Brien („Red Dog in the Morning“) oder Willie Mitchell und Tony Cuffe: Deren „Road to Drumleman“ arrangieren sie so zauberhaft schön, dass man sich wünscht, sie mögen sich noch öfter auf den Zauberteppich setzen. Zwei Mal werden sie das in jedem Fall noch tun: Wenn sie ihre CD in der Milla vorstellen.