Denavigation
„(…) Bei aller überkandidelten Affinität zum Mond komme ich zum Schluss, dass im musikalischen Schaffen der Band keinerlei verquastete Trivialität, plumpe Nachahmung oder allzu gewollte Vortäuschungen existieren. The Moonband bieten einen in der Seele reinen, mit Pop-Elementen ausgestatteten Folk an, dessen Können das Bemühen überragt. Als erster Beweis meiner These sei The Temptation of Superman erwähnt. Eine sich im feinen Refrain ungemein poppig entwickelnde, schaumgebremst coldplayig tönende Nummer, die für das alte Verliererthema (Frei nach dem Motto: Er kriegt das Mädchen und ich steh mit leeren Händen da) nicht davor zurückschreckt, im Albtraum dem Superhelden ein breites (und wohl hämisches) Grinsen zu unterstellen. Das aufgeweckte, robust rustikal Joänne weicht keinen Fuß breit vom guten Eindruck ab, den die Platte längst schon angenommen hat. Schwer fällt mir nur, die mit teils knarziger Stimme intonierten Lieder wie etwa King of the Pines rundum zu goutieren. Wenngleich Verlebtheit dem konkreten Track nicht schlecht zu Gesicht steht und zudem eine schöne Ergänzung zum wehmütigen Gefidel bildet, bedeutet sie dann doch zu viel des Guten. In Your Arms entwickelt sich im Chorus zum kräftig-balladesken Duett mit dunkler Bestimmtheit. Diese Chemie des Duetts entfaltet bei World Aflame weniger Charme, obwohl es zu den eigentlichen Stärken der Band zählt, aus gutem Songwriting mittels feiner Instrumentierung und starkem Vortrag das i-Tüpfelchen herauszukitzeln. Immerhin darf der Song mit den schönsten Zeilen der Scheibe aufwarten (“And the price that you pay/ For your little and useless knowledge/ Is your youth and your light-hearted way/ To get through this life“). Endless Tune soll in seiner eingangs schwerfälligen Getragenheit, später an die Eleganz der frühen Cowboy Junkies gemahnenden Schönheit als gelungener Schlusspunkt nicht unerwähnt bleiben.(…)“