„Überirdisch“ schönes Konzert der Münchner Moonband begeistert im Foyer
Draußen: Kälte, eisiger Nieselregen. Drinnen: Musik zum Warm-ums-Herz-Werden. Die Musiker der Münchner Moonband bescherten den Zuhörern im vollbesetzten Theaterfoyer einen ganz besonderen Nikolaus-Abend.
Sie sind beinahe schon alte Bekannte, haben sie doch bei Auftritten im Foyer und beim Soundlaster-Festival 2013 in Landsberg mit ihrem Stil aus Akustik-Folk uns Americana viele Fans gewonnen. Doch auch viel „Neue“ waren gekommen, wie eine kleine Umfrage der Band zeigte. Doch bei diesen vollzog sich der Wandel vom Uneingeweihten zum Fan spätestens nach ein paar Minuten. Einfach wunderbar, was da von der Bühne klang: mehrstimmiger Gesang toller Stimmen, liebevolle Instrumentierung und Songs, die Geschichten erzählen: poetisch, skurril, grausig, abgespacet, zum Nachdenken, immer atmosphärisch dicht.
Von Geschäftsleuten, die mit ihrer Cesna in Büros krachen, von Stephen Kings Massenmörder, dunklen Straßen, Touristen auf La Gomera, einem Mann auf einem Baum oder Einsteins Relativitätstheorie. A Capella-Intros wandeln sich zum mitreißenden Song, Instrumente variieren quasi im fliegenden Wechsel: Gitarren, Mandolinen, Banjos, Bass, Percussion, Bouzouki, Glockenspiel… Balladen wechseln mit Stücke, die direkt in die Beine gehen, was bei diesem Platzangebot im Foyer nicht ganz einfach ist – eine bunte Mischung aus den drei bisher veröffentlichten Alben „Open Space“, „The Significance of Denavigation“, „Atlantis“ und einem, das bereits in Arbeit ist.
Sicher, die Wurzeln der Monoband liegen im Folk, in der Musik, die mit dem Etikett „Americana“ versehen wird. Doch getreu ihrem Image hat die Musik der Münchner mehr als einen Bezug zum Universum , sodass sie immer originell klingt. So wirkt sie übrigens auch ohne Verstärkung, wie die fünf Musiker bei ihren Zugaben bewiesen, bei denen sie sich rund ums Publikum stellten und zwei Songs unplugged zum Besten gaben.