Crazewire

Open Space
„Es ist Zeit, eine Aussage zu relativieren. Anlässlich des Reviews zu This Is The Arrival hatte Musikfaschist Küllenberg mal wieder zum großen Rundumschlag ausgeholt und Bayern als Einöde der Popkultur abgewatscht. War das wohl etwas zu voreilig, hört man nun den Rezensenten murmeln, da er The Moonband vorliegen und herausgefunden hat, dass jene famosen Musikanten tatsächlich aus der Hauptstadt des Weißwurstkönigreichs stammen.
Das Mond-Debüt „Open Space“ ist ein Album, das einem Folkliebhaber schnell die Freudentränen auf die rosigen Wangen treibt. Die Palette der Instrumente reicht von Kontrabass bis Glockenspiel und wurde angenehm ungeschönt aufgenommen. Der Klang des Albums ist daher durchweg erdig, voll und warm, so dass sich die Bayern in Sachen Produktion hinter den großen, internationalen Namen des Genres keineswegs verstecken müssen.
Mit sanften Melodien, die eingängig, aber nicht anbiedernd sind, erringen Songschreiber Eugen Mondbasis und seine Mitstreiter mit gekonnter Leichtigkeit einen der vorderen Plätze, wenn es um Americana aus deutschen Landen geht. Stücke wie das Gospel-hafte „Devil’s Got A Piece Of Us“ oder „We Don’t Care“ klingen viel eher nach wiederentdeckten Klassikern, denn Schöpfungen der einheimischen Gegenwart. Blues, Country und Folk sind die Begleiter dieser Mondlandung. Der mehrstimmige Gesang und eine eingespielte Band, die den ruhigen Liedern einiges an Volumen verleiht, zeichnen dieses Album aus. So eine Band möchte man gerne bei sich im Wohnzimmer spielen lassen.
The Moonband präsentieren sich von der Namensgebung bis zum Artwork als geschlossener Kosmos, den man nur zu gerne erforschen möchte. Wenn beim nächsten Album der männliche Gesangspart noch eine Ecke mehr eigenen Charakter bekommt, müssen wir ernstlich über eine Höchstwertung nachdenken.“