Interview von Marco mit Eugen Mondbasis
Wie kommt man als deutsche Band dazu, sich in einem Stil zu bewegen, den man doch eher in den USA ansiedelt?
Wir finden unsere Musik eigentlich gar nicht so USA-ig. In den letzten Jahren hat sich in Europa doch eine ganz eigene musikalische Sprache im Folk-/ Songwriter-/ Alternative-Bereich entwickelt. Dort sehen wir uns eher zugehörig. Wenn bei uns amerikanische Elemente auftauchen, dann deshalb, weil wir es an dieser Stelle künstlerisch für richtig halten.
Was betrachtet ihr als eure Haupteinflüsse?
Douglas Adams und Ryan Adams.
„Atlantis“ ist euer drittes Werk; wie sind denn die Wünsche und Vorstellungen mit dieser Veröffentlichung?
Musik zu veröffentlichen, ist vor allem ein innerer Drang. Wir haben alles gegeben, alles, was wir musikalisch und gestalterisch zu bieten haben; und jetzt übergeben wir das Album der Öffentlichkeit. Mal sehen, was passiert.
Wie seid ihr auf den Titel „Atlantis“ gekommen? Interessiert euch die Geschichte um die sagenhafte Insel?
Monatlich machen sich Hobbywissenschaftler und Fernsehsendungen auf den Weg, Atlantis zu finden (diesmal wirklich). Darin liegt etwas so schön naiv-tragisches, wie es Platon selbst nicht besser hätte schreiben können. Man stelle sich vor, im Jahr 4014 macht sich jemand ernsthaft auf die Suche nach Hobbingen im Auenland. Der Mythos Atlantis ist ein poetisches Missverständnis – und damit ein hervorragendes Thema für die Moonband.
Über die dritte Platte wird häufig gesagt, es sei die entscheidende: „Make It Or Break It“ oder habt ihr euch schon so weit etabliert, daß ihr euch an solch einer Aussage nicht mehr messen wollt/müsst?
Unsere Maßstäbe sind tatsächlich andere. Für uns ist Musikmachen Teil unseres Auf-der-Welt-Seins. Trotzdem freuen wir uns natürlich sehr darüber, dass unsere Konzerte seit 6 Jahren sehr gut besucht sind und immer mehr Musikliebhaber auf uns aufmerksam werden.
Ihr stammt aus München, wobei Bayern bzw. der Süden/Südwesten Deutschlands melodischen Klängen doch wesentlich mehr zugeneigt ist, als zumeist in anderen Teilen unseres Landes. Ein Vorteil für euch oder erfahrt ihr querbeet durch die Republik Akzeptanz?
Bislang wurden wir überall herzlich und begeistert aufgenommen. Nicht nur in Deutschland. Die Menschen hören uns zu. Manche legen sich direkt in die Melodien. Es macht unglaubliche Freude, das zu beobachten.
Habt ihr live auch Titel eurer musikalischen Vorbilder im Programm oder gibt es nur eigenes Material?
Auf Konzerten gibt es immer wieder 1 oder 2 Songs, die nicht aus unserer Feder stammen. Auf Sessions spielen wir gerne auch mal den ganzen Abend Covers.
Wo seht ihr The Moonband in fünf Jahren?
Wir setzen uns eigentlich keine größeren Ziele. Das schafft unnötigen Druck. Wir glauben, dass es unmöglich ist, gute Musik zu machen, wenn man unter Druck steht. Wir halten es für sinnvoller, jeden Tag einen kleinen Schritt zu machen.
Gibt es eventuell nach drei Platten Pläne für ein Livealbum?
Live aufgenommen sind unsere Alben ja schon. Allerdings arbeiten wir an verschiedenen Videoclips zu Livemitschnitten, beispielsweise von unserem Release-Konzert in der Münchner Freiheizhalle.
Alles, was euch noch wichtig ist.
Vielen Dank für das Interview!