Abgerechnet wird zum Schluss: Platten des Jahres
Atlantis
Exzellente Alternative-Country- und Folk-Scheibe der Band aus München, die mit diesen herausragenden Songs auch in Seattle, Brooklyn, Nashville, Athens, London oder sonstwo gegen die international renommierte “Konkurrenz” bestehen könnten, I am pretty sure!
kulturkrampf-platten-des-jahres/
Abgerechnet wird zum Schluss: Konzerte des Jahres
The Moonband @ Theatron, München, 2014-08-18
Mit einer exzellenten Mixtur aus Alternative Country, Folk und Bluegrass überzeugten die jungen Münchner beim diesjährigen Sommer-Theatron. Klasse Songwriting, perfekte Beherrschung der Instrumente und ein beseelter Vortrag – Folkie, was willst Du mehr? Weitere Bilder vom Konzert gibt es hier.
https://gerhardemmerkunst.wordpress.com/2014/12/30/abgerechnet-wird-zum-schluss-konzerte-des-jahres/
Musik mit Suchtcharakter
„Überirdisch“ schönes Konzert der Münchner Moonband begeistert im Foyer
Draußen: Kälte, eisiger Nieselregen. Drinnen: Musik zum Warm-ums-Herz-Werden. Die Musiker der Münchner Moonband bescherten den Zuhörern im vollbesetzten Theaterfoyer einen ganz besonderen Nikolaus-Abend.
Sie sind beinahe schon alte Bekannte, haben sie doch bei Auftritten im Foyer und beim Soundlaster-Festival 2013 in Landsberg mit ihrem Stil aus Akustik-Folk uns Americana viele Fans gewonnen. Doch auch viel „Neue“ waren gekommen, wie eine kleine Umfrage der Band zeigte. Doch bei diesen vollzog sich der Wandel vom Uneingeweihten zum Fan spätestens nach ein paar Minuten. Einfach wunderbar, was da von der Bühne klang: mehrstimmiger Gesang toller Stimmen, liebevolle Instrumentierung und Songs, die Geschichten erzählen: poetisch, skurril, grausig, abgespacet, zum Nachdenken, immer atmosphärisch dicht.
Von Geschäftsleuten, die mit ihrer Cesna in Büros krachen, von Stephen Kings Massenmörder, dunklen Straßen, Touristen auf La Gomera, einem Mann auf einem Baum oder Einsteins Relativitätstheorie. A Capella-Intros wandeln sich zum mitreißenden Song, Instrumente variieren quasi im fliegenden Wechsel: Gitarren, Mandolinen, Banjos, Bass, Percussion, Bouzouki, Glockenspiel… Balladen wechseln mit Stücke, die direkt in die Beine gehen, was bei diesem Platzangebot im Foyer nicht ganz einfach ist – eine bunte Mischung aus den drei bisher veröffentlichten Alben „Open Space“, „The Significance of Denavigation“, „Atlantis“ und einem, das bereits in Arbeit ist.
Sicher, die Wurzeln der Monoband liegen im Folk, in der Musik, die mit dem Etikett „Americana“ versehen wird. Doch getreu ihrem Image hat die Musik der Münchner mehr als einen Bezug zum Universum , sodass sie immer originell klingt. So wirkt sie übrigens auch ohne Verstärkung, wie die fünf Musiker bei ihren Zugaben bewiesen, bei denen sie sich rund ums Publikum stellten und zwei Songs unplugged zum Besten gaben.
Bauwagenkonzert
Konzertkritik
wenn ich auch nicht beim aufräumen helfen konnte, und es hatte einiges zu bewegen gegeben, so kann ich der vortrefflichen veranstaltung vielleicht im nachgang einen namen geben. was eine bauwageneinweihungsparty werden sollte, wurde ein fest der sinne, des freundlichen und freundschaftlichen miteinanders, an einem ort, der der sehnsucht ein neues prädikat verlieh. tief im oberbayerischen, münchner vorland, abseits ismanings und erdings, mitten im moos, wo pferdehöfe sich ausbreiten dürfen, als gäbe es kein anderes gewerk, findet sich ein weiher, baumreihen wie von zauberhand drapiert, ein bauwagen, bunt bekleistert, ein steg, wiesen, so weit du sehen kannst. menschen treffen sich, bringen getränke und speisen, bänke und tische und sitzen beieinander, als wäre es das selbstverständlichste. mittendrin die moonband, die vorzeigeband in sachen contemp. folk, wenn man sich in der landeshauptstadt auf die suche machen wollte. die anfrage, ob die truppe auf dieser der breiten öffentlichkeit vorenthaltenen veranstaltung auftreten wolle, wurde geradewegs bejaht. schon die vorfreude ward groß.
(…)
in der kunstpause, in der ein großteil der anwesenden den rollenden ball verfolgen wollte, sank die sonne, die kühle des abends brach herein. decken wurden um die schultern gehängt, die liebste in den arm genommen und später zum lagerfeuer geführt. auf der schönen wiesenbühne machten sich nun vier der fünf bandmitglieder von the moonband für ihren auftritt bereit. gegen 23 uhr zierten erste klänge den nach allen seiten offenen raum. die töne wiesen auch dem letzten verfrorenen, wir sprechen von temperaturen zwischen 7° und 9° celsius, den weg an die improvisierte heimstatt schönster soundkaskade. was die musiker unter diesen wirklich schwierigen bedingungen zuwege brachten, ist aller ehren wert. das tausendfach geprobte zusammenspiel bewährte sich auch bei klammen fingern, bei sich der perfekten stimmung verweigernden instrumenten, bei schwachem licht und einer an ablenkung reichen umgebung (hat jemand die flieger überm erdinger moos gezählt?).
von der gestrichenen gitarre über die gepickte mandoline und/oder bouzuki bis hin zum akzente setzenden schlagzeug konnte die schar der sehr konzentrierten zuhörer- und zuseherschaft eine gemeinschaft entdecken, die sich fast wortlos verständigte und stets zueinanderfand, um ihren lieder drive zu verpassen oder die strenge zu nehmen oder anderen automatisierten wirkmechanismen, tempoverschärfung, harmoniegesang, ein andribbeln, um im bild der fußballbegeisterten zu bleiben, einen hieb spontaneität einzuhauchen. die band, die bereits fast sämtliche hallen münchens bespielt hat, sog die emotionsgeladene atmosphäre dieses abends auf und gab sie ohne abstriche an ihre zuhörer zurück. die vorfreude bestätigte sich in einer performance, an der es wahrlich nichts zu bekritteln gab.
mit ihrem dritten album „atlantis“ unterstrich the moonband heuer erneut nicht nur ihre daseinsberechtigung in der münchner musikszene, sondern vielmehr auch durchhaltevermögen und konstanz in einem geschäft, das an stolperfallen reich und an entgegenkommen arm ist. in wärmender erinnerung bleiben bereits ältere songs wie „photosynthesis“, „joänne“ oder „the temptation of superman“, die mit weicher wucht an den mann gebracht wurden. immer wieder brauste der eine oder andere nach zögerlich sachtem beginn auf, wie man eben aufbraust, wenn man aus einem kleinen schlagzeuggeviert tritt, wenn gitarre und mandoline schwung holen und vielfachstimmen die flügel bilden. wer mitsingen wollte, sang, wer tanzen wollte, tanzte und wer still in sich versunken geniessen wollte, genoss. von beseelten gesichtern zu erzählen, klänge romantisierend? vielleicht. noch stimmungsvoller wurde es später am lagerfeuer. könnt Ihr Euch denken. den sitzkreis umringend zwang die band ihre sämigen lieder in die gemeinsame mitte, wo sie mit den feuern aufloderten und als botschaft in den sternenbeleuchteten nachthimmel aufstiegen. so viel frieden war lange nicht. (…)
danke. danke Euch allen, danke f.!
http://dasklienicum.blogspot.de/2014/06/konzert-moonband-210614.html
nadann.de/Ohrenschmauch
Atlantis
Hinsetzen und hören kommt jetzt: Die MOONBAND hat mit „Atlantis“ ihren 3. Longplayer fertig. Die spielen Folk-Rock. Nicht so Instrumenten-fixiert, wie die MUMFORDS, aber genauso sicher im Finden feiner Melodien. Den mehrstimmigen Gesang kriegen sie gar noch besser hin, dabei ist ihnen die Tradition wichtig, jedoch nur als Ausgangspunkt für den eigenen, sehr individuellen Weg. Ganz unaufgeregt und begründet selbstbewusst reihen sie eine gekonnt produzierte Perle an die andere, setzen sich ohne Zeigefinger mit sich selbst, der Zeit, der Welt auseinander. Nach 12 Titeln ist m/f etwas traurig, dass die CD schon zu Ende ist. Mehr davon!
http://www.nadann.de/Redaktion/Ohrenschmauch/2014-03-26
The Moonband im Interview
Atlantis
„Wie der Mond zur Erde gehört sie zu München: Die Moonband. Mit ihrem neuen Album erobert die fünfköpfige Band jetzt sogar noch Atlantis.
Als die Münchner Folk-Band The Moonband uns das letzte Mal im Studio besucht hat, haben sie noch erzählt von den Plänen für ihr kommendes, drittes Album. Jetzt, ein paar Monate später, ist es soweit: Mit „Atlantis“ (VÖ: 21.3.14) ist vor kurzem ihr neues Album erschienen und fährt in gewohnter Alternative -Folk Manier auf, wobei es der fünfköpfigen Band jedoch immer wieder gelingt, mit noch ausgefeilteren Sounds und musikalischer Vielfalt zu begeistern. Daran beteiligt ist sicherlich auch die große Experimentierfreude, mit der sie sich an neue und ausgefallene Instrumente heranwagen: Zur Violine gesellen sich unter anderem Banjos, Harfe, Mandoline oder auch die irische Bouzuki, sodass The Moonband mittlerweile schon zwölf Instrumente mit sich auf die Bühne nimmt.
„Folk: the fusion of telling stories and making music“
Trotz der traditionellen Intrumente verlassen sie sich aber nicht komplett auf ihren schönen Folk-Sound, denn wie The Moonband weiß: Wenn es um Folk geht, sind gute Geschichten mindestens genauso wichtig wie die Musik. Und Geschichten erzählen können sie gut. Vor nicht allzu langer Zeit zum Beispiel haben die Bandmitglieder sich auf eine Expedition begeben und sind dort auf die mythische Insel Atlantis gestoßen. Was es damit auf sich hat, könnt ihr im Video zur Expedition herausfinden und hier im Interview nachhören.“
http://www.m945.de/gaestelisteeintrag/the_moonband_im_interview.html
alternativmusik.de
Atlantis
Sicher, die Moonband kommt aus den Staaten, klingt doch der Opener von Atlantis, das A-Capella-Stück No Bargain, wie eine Mischung aus den Band of Horses und den Mamas and the Papas. Aber Moment, das Stück Set the fire klingt dann irgendwie nach Mumford & Sons oder den Waterboys, also doch aus dem englischen Raum? Weit gefehlt: The Moonband sind aus Deutschland, genauer gesagt aus München, und die Produktion des neuen Albums Atlantis ist gelungen. The Moonband veröffentlichen mit ihrem dritten Album ihr bislang bestes Werk. Americana mit viel Folk, der immer an die großen Namen wie Bob Dylan oder Pete Seeger erinnert, aber eben auch an die Neo Folker wie besagte Band of Horses.
Ein sehr abwechslungsreiches Album, was auch mal klassische Singer-Songwriter-Titel wie Foghorn enthält, sorgt für reichlich gute Laune. Da klingen Mandolinen, Glockenspiele und andere Gimmicks und die sorgen für Töne, die direkt ins Herz gehen und dort verweilen. Die Band besteht aus Chris Houston (Gesang, Gitarre), Katrin Kirková (Gesang, Mandoline), Eugen Mondbasis (Gesang, Gitarre), Andy Armstrom (Kontrabass) und Elena Rakete (Percussion) und die machen ihre Sache wirklich gut.
Joe Stack klingt wie von John Mellencamp, während Marta says auch von Tom Petty und seinen Heartbreakers gesungen werden könnte – und das sind nicht die allerschlechtesten Adressen für eine bayerische Band, die so gar kein bisschen danach klingt.
Eine echte Überraschung ist die Moonband.
http://alternativmusik.de/rezensionen/the-moonband-atlantis/
Whiskey-Soda.de
Atlantis
Erst vor kurzem hatte ich die Freude und Ehre, das neue, wundervolle Album vom schrullig-sympathischen Americana-Singer-Songwriter Israel Nash zu besprechen. Und was flattert mir da kurz darauf von meinem Chefredakteur unaufgefordert zugesandt in meinen Briefkasten? Eine weitere Perle aus der gleichen Genre-Ecke! Allerdings mit einigen wesentlichen Unterschieden, wenn auch nicht beim Niveau – und unerwarteten Schlussfolgerungen aus diesen markanten Unterschieden. Denn The Moonband stammt nicht etwa aus Kentucky oder einem irischen Nest, obwohl diese Assoziationen von der Musik her legitim wären – sondern aus München. Womit schon die erste Schlussfolgerung auf der Hand liegt: Das hier kann man eigentlich unmöglich Americana nennen. Denn abgesehen von der Herkunft beschäftigt man sich auch inhaltlich nicht mit der US-Kultur, sondern mit fantasievollen Geschichten, erzählt mit wundervollem akustischen Folk-Rock und nicht selten augenzwinkerndem Humor. Obwohl das Quintett bereits zwei vielbeachtete Alben veröffentlicht hat, zählt die Gruppe talentierter und vielseitiger Musiker noch immer als ‚Geheimtipp‘ und ich bin einmal mehr froh, einen solchen entdeckt zu haben.
’Atlantis‘ beginnt mit der beeindruckenden, mehrstimmigen Acapella-Nummer ‚No Bargain‘, ‚Set The Fire‘ umschmeichelt das Ohr rockig mit Mandoline, Violine, Banjo, Gitarre und einem erneut mehrstimmig vorgetragenen Appell, seinem Herz zu folgen. ‚Foghorn‘ ist eine düster-melancholische Folk-Ballade, die ihresgleichen sucht. ‚Joe Stack‘ hat wieder mehr Folk-Rock-Attitüde, ist aber nicht weniger charmant mit seinem Mandoline-Solo und seinem packenden Groove. ‚Marta Says‘ ist ein weiteres Kleinod und eines der wenigen Stücke, bei dem man eine elektrisch verstärkte Gitarren zu hören bekommt. Der Chorus ist das, was man landläufig als einen Ohrwurm bezeichnet und der mehrstimmge Country-Rock-Gesang tut dazu sein übriges. ‚Coral Strand Lane‘ hat die lieblich-traurigen Harmonien und die Instrumentierung einer authentischen Irish-Folk-Ballade. Bei ‚Heaven and Hell‘ bekommt das Banjo eine starke Stimme und auch sonst geht dieser Song mit seinem treibenden Rhythmus unter die Cowboy-Haut. ‚10.000 Voices‘ und der Titeltrack mit Mundhharmonika und Co runden dieses ruhige und intelligente Folk-Rock-Album der Spitzenklasse ab.
Abschliessende Schlussfolgerung: Wer braucht da noch Musiker aus dem Ursprungsland des Americana, wenn wahre Meister des melancholisch-verträumt-facettenreichen Folk-Rock in der Stadt an der Isar sitzen? Hier kann man auf eine Reise mitgehen, auf nach Atlantis. Es gibt viel zu entdecken, sowohl auf dem Album und vielleicht sogar in einem selbst?
http://www.whiskey-soda.de/review.php?id=34429
Vampster.com
Atlantis
„Was mag da nur im Kopf eines Mitarbeiters des lokalen großen Media-Laden vorgehen, wenn er das nunmehr dritte Album der Münchner THE MOONBAND einräumen muss, wenn er die Band nicht kennt. Spaciger Name, das schicke Cover deutet aber eher in Richtung Metal, bestimmt so´n symphonisches Getöse aus Schweden, oder doch ganz Trve aus Bella Italia, oder gar Prog-Metal? Ach ne, mal reinschauen, ist eine erdige Southern Rock-Band, harte Landjungs im Boot auf See und so. Ach oh, zwei Frauen, so hart kann das nicht sein.
So hart der Job für den armen Kerl sein mag, hier auf „Atlantis“ ist nichts hart, dezent mal rockig, mehr nicht. Und das ist gut so, den Zuspruch, den THE MOONBAND auf die ersten beiden Alben bekommen hat, gerade zuhause in Süddeutschland, haben die FolkrockerInnen angenommen und ihren recht eigenen Weg weiter fortgesetzt. Schaut man sich Berichte zu den früheren Alben an, da wird gern der Stempel Folk und/oder Americana aufgedrückt. Das findet sich hier auch wieder, klar, aber mit Anleihen am Indie-Rock und nachdenklichem Singer/Songwriter-Sound ist die Mischung weitaus vielschichtiger als erwartet, nicht nur durch den Einsatz von allerlei Instrumenten. Es klingt auch nichts kopflastig wie bei so manchen deutschen Folkbands, oft klingt reichlich jugendliche Frische und auch ein Hauch Naivität durch. Das natürlich positiv gemeint, die musikalische Umsetzung ist durchdacht und voller interessanter und verspielter Ideen. Allein der vielstimmige Gesang kann schon ratzfatz Sympathiepunkte sammeln.
So lädt gleich zum Auftakt passend ein einschmeichelndes A-Cappella-Stück direkt zum Zuhören ein, beim folgenden „Set The Fire“ packen sie einen dann endgültig. Mit dezentem Groove nimmt der Song fast fröhlich etwas Fahrt auf, sehr schön. Ebenso schön das zart-melancholische „Ivy In Your Garden“ mit angenehmen, nicht zu aufdringlichen Country-Flair. Beim swingenden „Joe Stack“ muss wohl jeder mittanzen, live wird das sicher ein kleiner Bandhit, aber auch sehr catchy das fast rockige „Marta Says“. Fast unvermeidbar bei einer Folkband ein Hauch Celtic, aber nicht oft so toll wie das irisch anmutende „Coral Strand Lane“. Wunderschön, wie die Violine traurig singt und die Bouzouki sich durchsetzt, nein, nicht das griechische Instrument, das irische ist eine 8-Saiten-Laute mit recht eigenem Klangbild. Bei „Heaven And Hell“ (ha nein, hat nichts mit BLACK SABBATH zu tun!) mit Banjogedingel denkt man auch mal an fröhlich-entspannten Southern-Rock, da passt dann auch wieder das Boot auf Teich-Bild. So bunt bleibt das ganze Album bis zum sehr schönen, abschließenden Titelsong. Der trieft vor echtem hippiesken 70ies-Feeling, hier kommt auch doch mal mehr als dezent BOB DYLAN durch, aber längst nicht so deutlich wie anscheinend auf den Vorgängern. Irgendwann kam auch kurz DONOVAN in den Sinn und andere Klassiker, aber die Band braucht solche Schubladen gar nicht. Der Sound passt zum Gesamtbild des Albums, alles klingt warm, echt, wie die Band selbst wohl auf der Bühne, da ist nichts aufgeblasen.
Das schicke Digipack rundet alles stimmig ab. THE MOONBAND klingt durchgehend sympathisch, und das findet sich sogar im Booklet wieder. Die lesenswerten Texte, ok, haben andere Bands auch. Aber wer packt schon die Akkordfolgen dazu und zeigt sogar die nicht so gängigen Akkorde zum Nachgreifen für an der Gitarre noch nicht so geübte Folkfans. Das ist mal richtig cool!
Sympathische Band, sympathisches Album! Wer Folk(-Rock) und Singer/Songwriter mag, der nicht nur stur altbekannte Themen abarbeitet, der sollte sich „Atlantis“ auf die Einkaufsliste setzen. Aber ruhig erst in die Metal-Ecke schauen, wo sie der ahnungslose Verkäufer wahrscheinlich einsortiert hat!“
http://vampster.com/artikel/show/46374_THE-MOONBAND:-Atlantis_CD-Review_.html
Musikreviews.de
Atlantis
Die dritte THE MOONBAND-Scheibe ist ihre bisher stärkste und vermittelt dem um die Gruppe wissenden Hörer ein vertrautes Gefühl: Eigenständigkeit ist Trumpf auf „Atlantis“, einer herzlichen und bisweilen fast zu Tränen rührenden Reise in die Möglichkeiten akustischer „Rock“-Musik.
Dabei zeigen sich die Musiker eigentlich häufig von ihrer heiteren Seite, verflachen aber natürlich zu keiner Zeit, sondern bleiben immerzu unvorhersehbar ohne zwanghafte Störrischkeit. Der betörende Harmoniegesang erinnert an die Isländer ÁRSTÍÐIR, wiewohl man nordische Folklore vielleicht vom Programm der Süddeutschen ausnehmen sollte. Ansonsten vereinen THE MOONBAND musikalische Traditionen rund um die Welt, ob britisch („Coral Strand Lane“) oder auch und vor allem amerikanisch, wobei sie sich längst von Vorbildern gelöst haben und viel, viel stärker aufspielen als all die US-Wüstenfüchse und Sumpffranzen im Verbund.
Virtuos wie rhythmisch ausgefeilt (höre das Instrumental „10000 Voices“) beeindruckt „Atlantis“ umso mehr, da es live im Bayrischen Wald aufgenommen und wunderbar dynamisch produziert wurde. Das passt ideal zu den wandlungsfähigen Kompositionen der Band, beispielsweise „Ivy In Your Garden“ das vom Singer-Songwriter-Stück zum lockeren Duett mutiert, und reduzierte Parts wie in „Fog Horn“ funktionieren ebenso gut wie das kräftige „Joe Stack“ mit Bouzouki sowie das tänzerisch enthusiastische „Marta Says“.
Hinhörer sind allerdings „Joe Stack“ – die Texte von THE MOONBAND gehören generell gelesen – und das sehnsüchtig gebrochene „Sparrow’s Wings“ als I-Tüpfelchen auf einem der musikalischen Höhepunkte des noch jungen Jahres.
FAZIT: Man kann und will das Wörtchen Americana nicht mehr in den Mund nehmen für die Musik von THE MOONBAND. „Atlantis“ ist vor allem eines – ureigener Ausdruck und Konglomerat spielstark inszenierter Folklore vor einer rockigen Kulisse, ersonnen von Fortschrittsdenkern. Diesen Musikern gehört die Welt, die Yankees verziehen sich zurück hinter ihre Kakteen.
http://www.musikreviews.de/reviews/2014/The-Moonband/Atlantis/
Musikzirkus-Magazin
Atlantis
Schon das Debütalbum der deutschen Formation The Moonband („Open Space“) wurde im Erscheinungsjahr 2010 von der Presse gefeiert. Nicht etwa spacige Musik – wie man am Bandnamen und am Titel des Debütalbums vermuten könnte – bietet die aus München stammend Band. Vielmehr spielen die zwei Musikerinnen und drei Musiker, die sich Chris Houston (Gesang, Gitarre), Katrin Kirková (Gesang, Mandoline und anderes Kling Klang), Eugen Mondbasis (Gesang, Gitarre), Andy Armstrom (Kontrabass) und Elena Rakete (Percussion) nennen, „äußerst schlauen Country & Folk“, wie es die Süddeutsche Zeitung beschreibt. Nach dem Debüt „Open Space“ folgte in 2011 das Album „Denavigation“, dem am 21.03.2014 mit „Atlantis“ nun der dritte Streich folgt. Dass ein Weltstar wie Bob Dylan als Inspirationsquelle der Band diente, wird schon nach nur wenigen Takten ihrer Musik klar. Doch zunächst starten The Moonband im Opener „No Bargain“ mit herrlichem a capella Satzgesang. Schnell ist klar, das – entgegen dem Cover – amerikanischer Folk auf dem Programm der Band steht. Man muss sich erst einmal darauf einstellen, das Cover und Bandname etwas anderes suggerieren. Wenn man sich aber auf Singer/Songwriter und American-Folk eingestellt hat, dann gehen die einzelnen Stücke unglaublich gut ab. Nach diesem ersten a capella-Song kommen die Instrumente im zweiten Stück „Set The Fire“ zum Einsatz und entführen den Hörer musikalisch über den Atlantik. Sehr schöne Singer/Songwriter und Folk-Atmo breiten die Fünf über dem Hörer aus. Das Ganze hat aber soviel Pep, das es weit über den normalen Folk hinausreicht, da der Song auch rockige Elemente aufweist.
Herrlich verträumt mit Akustikgitarre beginnt „The Ivy In Your Garden“. Akzentuiert werden einige Pianotupfer in die Melodie gesponnen, die ansonsten eher nach Folk und Singer/Songwriter klingt. Im zweiten Teil kommen dann Schlagzeug, Piano und Bass hinzu, was aus dem Song eine unwiderstehliche Nummer macht.
Im nächsten Song „Foghorn“ kommt mir – warum auch immer – Neil Young in den Sinn, auch wenn der Song nicht viel gemein mit seiner Musik hat. „Foghorn“ wird von einem schönen Rhythmus und einer eingängigen Melodie bestimmt, die den Song radiotauglich macht (kann ich mir gut als Single vorstellen).
Die fünf Musiker scheinen ihren Traum zu leben und sich ganz mit ihrer Musik zu identifizieren, denn nicht nur klanglich sind sie in die US-Amerikanische Folkszene eingetaucht, auch schlüpfen sie für Pressefotos in Kleidungsstücke, die aus der Vergangenheit der amerikanischen Geschichte entnommen zu sein scheinen.
Man sollte sich vom Bandnamen und dem Cover nicht täuschen lassen, The Moonband aus München bietet sehr authentischen American-Folk und Singer/Songwriter-Flair, weswegen man die Band eher im Süden der USA verortet. Und das machen sie ausgesprochen gut.
http://www.musikzirkus-magazin.de/dateien/Pages/CD_Kritiken/rock/the_moonband_atlantis.htm
musikansich.de
The Significance of Denavigation
„Wenn man sich Denavigation anhört, kann man kaum glauben, dass The Moonband aus deutschen Landen stammt. München ist der Stammsitz der Mondjünger und doch könnte der Sound kaum amerikanischer sein. Ein Americana getränkter Alternative Folk auf höchstem Niveau, den man einfach mögen muss.
Was macht nun aber dieses Niveau aus? Zum einen wäre da das Songmaterial an sich. Mit Eugen Mondbasis und Chris Houston hat die Band zwei Songschreiber, die den Dreh einfach heraus haben. Zum anderen sind sie gemeinsam mit Katerina Kirková wahre Multiinstrumentalisten, die gemeinsam mit Andy Armstrong (Kontrabass) und Elena Rakete (Percussion) genau wissen, welches Instrument in welchem Augenblick benötigt wird. Hier sind ausgetüftelte Arrangements hörbar, die nie langweilig werden und sehr abwechslungsreich gestaltet sind. Und dennoch wird der Fluss dadurch nicht behindert. Alles wirkt eingängig und mitsingbar. Und mitspielbar ist das auch noch, denn im Booklet sind die Grundzüge der Songs aufgeführt mit den notwendigen Akkorden für Verse, Chorus und notwendige Bridges, wenn notwendig mit Griffbild für Gitarre und Angabe für den Capo (das sollte ein Beispiel für andere Bands sein!). Hier merkt man, das ist alles eigentlich harmonisch ziemlich simpel gehalten und selbst für relative Gitarrenneulinge schnell spielbar. Die Songs funktionieren auch perfekt nur zur Gitarre gespielt. Umso mehr muss man den Hut vor den Arrangements ziehen, die den Songs noch eine weitere Dimension geben und die mehrstimmigen Gesangsarrangements untermauern dies noch.
Denavigation ist Alternative Folk in bester Tradition von Bands wie Calexico und auf absolut internationalem Niveau angesiedelt. The Moonband ist ein Name, den man sich unbedingt merken muss und die man sich auch live einmal reinziehen sollte. Das dürfte dann noch mehr Spaß machen. Tolles Album!“
Sea of Tranquility, UK
Open Space
„(…) Opening track „Devil’s Got A Piece Of Us“ is a gloriously understated guitar and vocal meander through what sounds remarkably like American folk music, with the sparse arrangements allowing some stunning harmony vocals to carry a theme that reminds of something that Neil Young may have come up with if he had jammed with Simon & Garfunkel. The cleverly titled „Tom Waits“ follows that up with a more groove oriented vibe, where the guitar work rather oddly sounds like something Hank Marvin may have come up with if he hadn’t found an electric guitar. Yet again the vocals gently, yet firmly force their way to centre stage but this time the arrangements make for a far busier backdrop, with some wonderful mandolin playing adding a new texture. And so the album continues with the interesting folk basis being stretched with drops of Americana, prog and country music to form something that sounds comfortable and familiar, but bright and unusual at the same time. Songs like „The Hiker“ stay more true to the folk roots of this bizarrely dressed bunch, whereas the mesmerising „Cross The River“ relies on mandolin, ukulele and banjo to steer things in an altogether more country direction, but in a way that is oddly oriental at times.
In these days of downloading The Moonband have also put together a wonderful little booklet to accompany their CD entitled „The Fabulous Moon Book („Play Your Guitar Like The Odd Guys From The Moonband Do“) where little hints of tunings and tablature sit alongside the lyrics to the songs, but the only problem with attempting to play along with this album is that according to the diagrams, you actually need six fingers to play these songs („Five fingers, six strings, silly humans“).
As debuts go, Open Space is a quite wonderful album that is a great introduction to a band made for listening to on sunny afternoons on the porch, or come to think of it, rainy mornings staring at the drops on the window. Dreamy, assured and delightfully alluring, The Moonband may be a little bonkers, but they make an irresistible noise while they’re at it.“
Whiskey Soda
Open Space
„‚Do you want to stay in your hometown, where you was born?‘ (sic!) Ein Album, das eine solche Frage stellt, ist kein einfaches. Nichts, was man beim Abwaschen nebenbei laufen lässt. Dieses Album verdient des Hörers volle Aufmerksamkeit.
Denn The Moonband bietet nicht nur ein paar Liedchen an, sondern Auswege. Auswege aus der schlechten Laune am Montagmorgen, Auswege aus dem alltäglichen Ärger mit all den Ignoranten um einen herum, Auswege überhaupt aus der ganzen Misere, die das Leben manchmal zu sein entscheidet. ‚… Open Space‘ verhilft zu der erlösenden Erkenntnis: ‚Things are so different / They all get one if you just go far enough.‘
Aufbruch, möglichst zügig, der Drang des Entkommens und von ganz weit weg die große Perspektive einzunehmen, das ist das Thema des Albums. The Moonband, nomen est omen, schlägt dafür den längstmöglichen Weg ein: mehrere tausend Kilometer steil nach oben. Das hört man der Musik nicht unbedingt an, sie hat nichts Sphärisches an sich. Folk, Americana, Blues, alles akustisch gehalten – das ist doch äußerst bodenständig und geerdet. Was sie mit dem Traum von der Mondreise gemeinsam hat? Na, der Reisende sieht sich schließlich mit der Frage konfrontiert, was er macht, wenn ihm unterwegs der Sprit ausgeht. Deswegen plädieren Eugen Mondbasis (ja, das Konzept ist allumfassend) und Co. nicht etwa für die unbedingte Mitnahme eines Handtuchs, sondern einer Akustikgitarre. Zur größtmöglichen Unterstützung sind im Booklet die Tabs und Akkorde sämtlicher Songs abgebildet.
Dann kann es losgehen. Und wer sich doch für’s Hierbleiben entscheidet: Wenn bald jeder die Lieder der Moonband spielen kann, ist jede Lagerfeuerrunde gerettet.“
http://www.whiskey-soda.de/review.php?id=27087
laut.de
Open Space
„Dieser Astronautenfolk entpuppt sich als absolut geerdet.
Die Moonband hat es nicht zum Mond geschafft. Ihr Raumschiff hängt zertrümmert im Fels, die drei Männer und zwei Damen umfassende Crew um die Songschreiber und Sänger Chris Houston und Eugen Mondbasis ist gestrandet inmitten einer romantisch-bedrohlichen Erdenlandschaft, in der die Entwicklungen der modernen Gesellschaft ihren Nutzen verloren haben. Also besinnt man sich mit dem Griff in die Retrokiste auf Altbewährtes und setzt auf Ursprünglichkeit.
So suggeriert es das Coverartwork des Longplayer-Debüts dieses bayerischen Quintetts, das entsprechend dieser Erzählung das Lagerfeuer entfacht und einem weitgehend akustisch instrumentierten Kompositionen zwischen Folk, Americana und Alternative Country frönt. Dabei handelt es sich um „Songs we like to listen to while traveling through open space“, erläutert der Klappentext des Digipacks, das zudem das „Moon Book“ beinhaltet, das mit den Lyrics und den dazu gehörigen Akkorden aufwartet.
Da wird die häufig gezupfte Wandergitarre von der Mandoline oder dem Banjo unterstützt, während der angenehm wummernde Kontrabass seine Kreise zieht und dezente Percussions, die säuselnde Lap Steel und ein Glockenspiel die Songs abrunden. Unprätenziöse Arrangements prägen die Stücke dieser Band, ihre Stärke liegt aber vor allem in der Mehrstimmigkeit vieler Lieder, denen Katerina Kirková mit ihrer einnehmenden Zweitstimme ihren Stempel aufdrückt. Bei aller melodischen Unaufgeregtheit versteht es der Fünfer immer wieder gekonnt, sich der Beliebigkeit zu entziehen und mit subtilen melodischen Wendungen den Hörer bei Laune zu halten.
Atmosphärisch pendeln die Songs zwischen Melancholie, Gemütlichkeit und ersehntem Aufbruch und kommen im harmonischen Trab daher, schwingen sich daneben mal zu sanften Galopp auf („Tom Waits“, „Top Of The Tree“ „Cross The River“, „Boogeyman“) oder setzen auf getragene Entschleunigung (Devil’s Got A Piece Of Us“, „In The Garden“). Gegen Ende des Albums präsentiert die Band mit in Hall gesetzten Stimmen zur Mundharmonika („Right Before Your Eyes“) und schlichtem wie emotionalem Countryfolk („The Hiker“) zur Akustischen schließlich die musikalischen Höhepunkte.
Mit „Open Space“ ist den Folkastronauten aus München ein ansprechendes und kohärentes Album geglückt, das nach Authentizität strebt und die musikalische Zurückhaltung zum Konzept erhebt. Mit ihren beschaulichen Inszenierungen schwimmt die Moonband auf der derzeit angesagten Neo-Folk-Welle mit, ohne sich aber mit zwingendem Enthusiasmus in den Vordergrund zu spielen.“
Pass the Word
Open Space
„Mit einem großen Schritt betrat Neil Armstrong am 20. Juli 1969 als erster Mensch den Mond. Heute, mehr als 40 Jahre später, kann man sich auch ohne Astronautenlehre auf die Reise ins All begeben. Wer 70 Millionen Dollar locker macht, ist dabei – und muss sich einfach mit der russischen Raumfahrtagentur Roskosmos in Verbindung setzen.
Diejenigen, die das Geld lieber anderweitig investieren möchten, sollten sich am 09.08. in den nächstgelegenen CD-Laden begeben, denn dann erscheint das erste Album von The Moonband. So sperrig der Titel ihres Debüts – „Songs We Like To Listen To While Traveling Through Open Space“ – so eingängig ihre Musik. Dank mehrstimmigen Gesangs sowie einem reichhaltigen Repertoire an Musikinstrumenten, das neben Akustikgitarre auch Kontrabass, Mandoline, Banjo, Ukulele, Harfe, Glockenspiel und Bouzouki umfasst, gelingt es den fünf Münchnern, ihren ganz eigenen Sound zu kreieren. Irgendwo zwischen Folk, Indiepop und Americana lassen sie raumgreifende Klangwelten entstehen, die eine tatsächliche Expedition zum Mond wie im Fluge vergehen ließen.
Wer sich auf den verlängerten Aufenthalt in den unendlichen Sphären des Weltraums vorbereiten will, dem sei ein Besuch der Homepage ans Herz gelegt, auf der es heißt: „Don’t panic! This is just the incredible website of the sensational Moonband.“ Man überzeuge sich selbst und begebe sich auf die Reise…“